Feldnotizen Sommer 2025

Die Lagersaison der Pfadis des Stammes „Ottheinrich von der Pfalz“ ist nun in voller Fahrt. Unsere Zelte haben wir dieses Jahr schon im rheinischen Schiefergebirge aufgestellt. Zusammen mit all den anderen Pfadigruppen unserer VCP Region Rhein-Main (Verband Christlicher Pfadfinderinnen) haben wir in Cochem-Klotten für das Frohnleichnahmswochenende vier Tage lang gezeltet. Das Lager wurde inhaltlich von der Romanheldin „Momo“ inspiriert. Somit rückte das Thema der Gelassenheit in den Mittelpunkt und bestimmte das Programm. Das hat uns aber nicht davon abgehalten einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen! In unter zehn Minuten haben wir es fertiggebracht, eines unserer großen Gemeinschaftszelte, sogenannte Jurten, abzubauen. Und das bei brüllender Hitze. Es ist immer wieder erstaunlich, was man in einer Gruppe alles erreichen kann, wenn man ein gemeinsames Ziel hat. Aber zum Glück wurden nicht nur die internen Gruppenstrukturen gestärkt sondern auch die Verbindung zu anderen Gruppen aus anderen Stämmen gefördert. Mit dem „Partnersippen“-Projekt konnten sich unsere 12-15 jährigen Pfadis untereinander kennenlernen und neue Freundschaften schließen. Plötzlich hat man Freundinnen aus ganz Hessen. Deswegen sind große Lager immer wieder eine Bereicherung!

Im Moment befindet sich unser Stamm auf großer Sommerfahrt. Für zwei Wochen hat sich unser Stamm dafür entschieden, in Slowenien zu zelten. Ganz schön international und europäisch! Dieses Abenteuer bestreiten wir aber nicht alleine. Der VCP Stamm „Schinderhannes“ aus Taunusstein ist nämlich auch dabei. Das heißt, alle Rucksäcke, Isomatten und Ausrüstung in den Reisebus packen und früh morgens losfahren! Und natürlich die Reisebrote komplett verspeisen, damit man später keine böse Überraschung auffindet. Von dem Lagerplatz der von Bergen umgeben ist, ist es auch nicht weit nach Ljubljana, der slowenischen Hauptstadt. Deswegen stand auch ein Ausflug in die Stadt an, um sich zwischen barocken Häusern und dem Fluß „Ljubljanica“ einen kulturellen Eindruck zu verschaffen. Mal gucken was auf diesem Lager noch passiert!

30 Jahre VCP-Ingelheim-Freundeskreis e.V. – Rückblick auf ein besonderes Jubiläum

Am Samstag, den 5. Juli 2025, feierte der VCP-Ingelheim-Freundeskreis e.V. sein 30-jähriges Bestehen mit einem großen Sommergrillen. Mit dabei waren aktive Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Ehemalige sowie Unterstützende aus drei Jahrzehnten Vereinsgeschichte.

Der Verein wurde 1994 gegründet, um den VCP-Stamm „Ottheinrich von der Pfalz“ dauerhaft zu unterstützen – durch finanzielle Hilfe, ideelle Begleitung und persönliche Mitwirkung.

„Uns war von Anfang an klar, dass der Freundeskreis mehr sein sollte als nur eine kleine Unterstützergruppe,“ erinnert sich Hans-Ulrich Daab, einer der Gründer. „Wir wollten eine breite Basis schaffen – ideell und finanziell –, um die Arbeit des Stammes langfristig abzusichern. Dass wir damit nun schon 30 Jahre lang wirken konnten, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.“

Ein Höhepunkt des Abends war die feierliche Verleihung des Erwachsenen-Halstuchs des VCP an die Gründungsmitglieder – eine besondere Anerkennung ihres jahrzehntelangen Engagements.

Heute dient der Freundeskreis nicht nur als Förderverein, sondern auch als Plattform für den Austausch unter Ehemaligen und für den nachhaltigen Zusammenhalt der Pfadfinderfamilie in Ingelheim.

Mehr über unsere Arbeit und wie man uns unterstützen kann:

Was im Februar und März 2024 geschah

Was gibt es schöneres als einen Geburtstag zu feiern? Viele Geburtstage zu feiern! Das ist bei dem bunten Haufen der Pfadfinder*innen des Stammes Ottheinrich von der Pfalz zum Glück keine Seltenheit. Oft passiert es, dass Menschen sogar auf Lagern ihren ganz besonderen Tag zelebrieren können und mit einem persönlichen Geburtstagsständchen in ihrem neuem Lebensjahr willkommen geheißen werden. Auch am 23. Februar war es wieder so weit und für diese Person wurde nicht nur ein Lied angestimmt sondern es wurde ein ganzer Abend genutzt um an ihren unglaublichen Einfluss und Erfindungsgeist zu Erinnern. Es geht hier natürlich um niemanden geringeren als Robert Baden-Powell, den Gründer der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung. Deswegen haben wir uns an diesem Freitagabend alle zusammen versammelt: Wölflinge (Gruppenkinder im Alter von 6-10 Jahre), Sipplinge (Gruppenkinder im Alter von 10-14 Jahre), Rover Runden (verantwortungstragende Jugendlich im Alter von 15-19 Jahre) und auch ehemalige Pfadfinder*innen, alle zusammen um sein Leben zu feiern und um zu singen. In unserem gemütlichen Heim mit Kerzenlicht, Gitarrenmusik und mehrstimmigen Gesang. Natürlich gab es auch ein tolles Abendessen und während des Singens Tschai (Traditionsgetränk der Pfadfinder*innen), Kekse und Schokolade.

Außerdem nahm noch eine kleine Gruppe der Pfadis an einem Workshop teil, der sich mit der Zukunft unseres Stammes auseinandergesetzt hat, denn Input und Inspiration sind ungemein wichtig um Innovation zu erzeugen, die so ein flexibles Organ wie einen Pfadfinder*innenstamm am Leben erhalten und dann auch wieder zu Traditionen werden. Wir nutzen jede Möglichkeit um das Leben in der generationenübergreifenden Gemeinschaft, die die Pfadis nun mal sind, zu verbessern und das Zusammenleben zu bereichern. 

Nun müssen wir noch ein bisschen Zeit überbrücken, bis die Lagersaison mit dem Aufbauwochenende gebührend eröffnet wird. Bis dahin werden ein paar von uns unseren Stamm auf der Landesversammlung (Treffen aller Stämme des Landes Hessen um sich über neue Maßnahmen zu beraten und Aufgaben zu verteilen; meistens auf Landesebene) und sonst müssen wir uns in Geduld üben. Aber dann wird der Frühling plötzlich wieder in der vollen Pracht vor der Tür stehen und uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als unsere Rucksäcke zu packen und auf Fahrt zu gehen. Ich spüre das Kribbeln in meinen Fingern auf jeden Fall schon und kann es kaum erwarten, euch bald von unseren Lagern zu berichten.

Bericht Aufbauwochenende 2022

Die Vögel zwitschern. In der Ferne plätschert ein Bach. Die ersten Sonnenstrahlen dringen durch das Dach. Die Kothen-Planen erhitzen sich leicht. Der Geruch nach Feuer vom letzten Abend. Der neu gewonnene Ohrwurm von einem Lied aus der singenden Runde. Der warme Schlafsack, der nicht verlassen werden will. Leises Getuschel aus anderen Kothen. Doch dann ein Schlag. Ein Ruf. Es ist Zeit zum Aufstehen. Lautes Gestöhne wandert durch die Kothe. „Ich will noch länger schlafen“ ist die allgemeine Einstellung. Doch vor uns liegt ein großartiger Tag. Da sind wir uns sicher. Es wurde schon gemunkelt, dass James Bond entführt wurde. Wir sind heute diejenigen, die ihn befreien werden. Also machen wir uns fertig. Ziehen uns für den Tag gewappnet an. Packen unsere Sachen regensicher ein. Und beeilen uns, um noch rechtzeitig zum Frühstück zu kommen. 

Am Wochenende vom 08. bis zum 10. April 2022 ging es für unseren Stamm auf das Aufbauwochenende. Das erste Zeltlager für viele von uns. Das Lager, geplant von den Nebelkrähen, stand unter dem Motto „James Bond“. Dieser wurde von einem Bösewicht entführt und unsere Aufgabe bestand darin, ihn zu befreien. Mit einer Meute, fünf Sippen und drei Roverrunden haben wir uns Freitagmittag am Anleger in Ingelheim getroffen, sind mit der Fähre auf die andere Rhein-Seite gefahren und hoch auf die Pfingstbachwiesen gelaufen. Dort haben wir die Kothen und Jurten aufgebaut und den Tag mit dem Essen, dem allseits beliebten Käsespätzle ,abgeschlossen. Am nächsten Morgen sind wir mit dem klassischen Ingelheimer Müsli, ein Haferbrei mit Obst und Nüssen, in den Tag gestartet. Über den Vormittag verteilt haben wir nicht nur unsere eigenen Agenten-Hüte bemalt, sondern auch die Grundlagen eines Agenten erlernt. Wir haben Flöße gebaut, gelernt mit Werkzeugen so umzugehen, dass wir uns nicht verletzen, Rätsel gelöst und vieles mehr. Nach einem ausgewogenen Mittagessen ging es weiter mit dem Programm. Da wir dem Treffen mit dem Bösewicht immer näher kamen, ging es nun darum, die Konfrontation vorzubereiten. Dies haben wir an verschiedenen Stationen gemacht, bei denen wir immer mehr Hinweise sammeln konnten, an welchem Ort der Bösewicht James Bond versteckt hält. Von dem Mischen verschiedener Getränke, über das Suchen zweier Nachrichten bis zum Erproben von verschiedenen Situationen, die auftreten könnten, haben wir nach einem langem Training endlich herausgefunden, wo der Bösewicht James Bond gefangen hält. Mit Schrei und Gebrüll sind wir losgerannt, haben James Bond befreit und seine Fesseln mithilfe unseres herausgefundenen Zahlencodes gelöst. Glücklich und erschöpft sind wir über das Abendessen hergefallen und haben den Abend in einer Singe-Runde ausklingen lassen. Bei einer Andacht zum Thema „Krieg“ sind mehrere Teilnehmer*innen als Meutling oder Jungpfadfinder*in aufgenommen worden. Am nächsten Morgen sind wir glücklich aufgewacht und haben unsere Kothen und Jurten abgebaut. Ganz nach dem Motto „Leave it better than you found it“ des Pfadfinder-Gründers Baden-Powell haben wir eine Müllkette gemacht, um den Platz ordentlich zu hinterlassen. Nachdem unser Gepäck zum Fähranleger heruntergefahren wurde, sind wir losgelaufen und wurden nach dem anstrengendem Wochenende müde und erschöpft von unseren Eltern am Ingelheimer Anleger in Empfang genommen. Ein weiteres Aufbauwochenende geht somit zu Ende. Das, was bleibt, sind der Geruch nach Feuer, Bilder und die Erinnerung an ein tolles Lager.